Pale di San Martino: Autor Stefano Merler (Merlo) and Monica Dallabona (bearbeitet)
Pale di San Martino: Autor Stefano Merler (Merlo) and Monica Dallabona (bearbeitet)

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckten die ersten Touristen und Bergsteiger die Hochebene des „Primiero“- Berggebietes, bezaubert von den dutzende von spitzen Nadeln, Graten scharf wie Messer geschliffen, stolze Felskathedralen, erstaunliche Türme deren Gipfel sich in den Wolken verlieren.
Das waren die sogenannten „Pale di San Martino“, majestätische und rot leuchtende Korallenberge die den Namen der am Fuße liegende Ortschaft San Martino di Castrozza genommen haben.
Ihre geologische Geschichte beginnt etwa vor 300 Millionen Jahren in einem stillen und verhältnismäßig flachen Meer. Hier vervielfachten sich Korallenkolonien solange, bis sie Riffe von über tausend Metern Höhe bildeten. Nach der Emersion wurden diese Korallenriffe durch die Witterungseinflüsse geformt, bis sie die spitzen und schroffen Formen erreichten, die heute das Panorama kennzeichnen.

Dieses Gebiet, seit 1967 als Naturpark bezeichnet, dehnt sich in einem natürlichen Trog aus, der von Wiesen und Bergen umkreist ist. Die heutige Fläche des Naturparks von Paneveggio-Pale di San Martino beträgt 19.711 ha (über 190 km²). Täler, eindrucksvolle Felswände aus dolomitischem Gestein, Alpweiden, Wasserspiegel, jahrhundertealte Wälder, Pfade, bilden eine Oase, in der Flora und Fauna geschützt werden, um diese Schätze unversehrt zu halten.

Im nördlichen Teil des Parkes befindet sich der wunderbare Staatsforst von Panaveggio mit seinem 2.700 ha großen Fichtenwald „Foresta dei Violini“ (Violinenwald), der sich über Jahrhunderte hindurch dank langfristiger Waldschutzmaßnahmen erhalten hat und eine unvergleichliche Umweltressource darstellt. Ein ganz besonderes Produkt dieses Forstes ist die Klangtanne, eine Rottanne mit besonderen Eigenschaften, die für die Fertigung der Klangkörper von Streichinstrumenten unerlässlich sind.

Der Südosten ist durch die Dolomitengruppe Pale di San Martino mit ihrem großen, von hohen Gipfeln und Bergnadeln gesäumten Hochplateau (50 km²) gekennzeichnet; der Südwesten (Vanoi-Tal) umfasst einen Teil der Porphyrkette des Lagorai (Foto rechts oben, der "Colbricon" See im Foto rechts).

Das Paneveggio-San Martino Landschaftsschutzgebiet bietet vier organisierte Besucherzentren: San Martino (im gleichnamigen Dorf im Zentrum des Parkes, Foto rechts unten), Paneveggio (im Norden auf der Strasse des Rolle Jochs nahe des Forte Buso Sees), Villa Welsper im „Val Canali“ Tal (Südosten) und Prà Madego beim Dorf Caoria im Vanoi-Tal (Südwesten).
Vier historische Museen, die einen Einblick in die Geschichte, Geographie und der einheimischen Kultur aus dieser Ecke vom Trentino verschaffen und wo man sich über geführte Wanderungen im Sommer wie auch im Winter (Vollmond-Wanderungen mit Schneeschuhe) informieren und beteiligen kann.

Zum Beispiel, Leitmotiv der Villa Welsperg (Foto links oben) im Val Canali ist das Wasser. Hier befinden sich ein Saal mit hängenden Aquarien, ein Labor für Lehrtätigkeiten, eine Holzmustersammlung, ein der Geschichte der Grafen Welsperg gewidmeter Saal, ein großes Modell des gesamten Parkgebiets, zwei Fotoausstellungen über die einheimische Pflanzen- und Tierwelt, eine Bibliothek und ein Leseraum.
Ausgezeichnete Restaurants und urige Gasthöfe, die aus typischen Produkten dieser Bergregion Köstlichkeiten zaubern, hausgemachte Teigwaren und eine hervorragende Weinkultur sorgen für einen durch und durch genussvollen Aufenthalt. Die typische Küche des „Primiero“ ist von einfachen Sachen gebildet und bietet Pilzen, Polenta, Reise und Kräuternudeln, auf Holzglut gebratenen und Schmorfleisch, Hüttenkäsen und trentinische Weinen, Apfelstrudel und Mürbeteigkuchen der Großmutter an. Frühling und Herbst sind die idealen Jahreszeiten, um zum Schmecken der Pilzes- und Waldbeerenmenüs. In Val Canali werden Aufenthalte organisiert, um die Natur und die Gastronomie durch geführte Exkursionen im natürlichen Park wiederzuentdecken.

San Martino-Passo Rolle ist eine berühmte Winterortschaft. Der Bereich gehört dem Dolomiti Superski und dehnt sich westwärts von San Martino, auf den Steigungen des M. Tignola und von Punta Ces bis zu einer Höhe von 2400 Meter aus.
Bei Passo Rolle (Rolle Joch) fängt die Saison im November an und sie endet im April, während in San Martino machen die Skianlage Ende März zu. Das 95% des Skigebietes garantiert optimalen Skizuständen während der ganzer Jahreszeit, dank dem Kunstschnee.
Der Bezirk bietet mehr als 60 Kilometer von 23 Anlagen gedienten Skipisten an: 1 Seilbahn, 2 Gondelbahnen, 15 Sesselbahnen und 7 Skilifts. Die neue Telegondelbahn Tognola und die Sesselbahn Ces sind die zwei bevorrechtigten Zugriffe zu den Steigungen. Außerdem: viele Pisten und Wege für die Liebhaber des Alpinskifahren wo Beleuchtung selbst nach Einbruch der Dunkelheit noch Pistenvergnügen verspricht. Zur vielseitigen Angebotspalette im Winter 2006 gehören zwei neue Snowparks für Snowboarder auf der Alpe Tognola und auf dem Passo Rolle.

 

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